Archiv für den Monat: Januar 2020

Nichts als Placebo!?

Nichts als Placebo!?

Das hört man mittlerweile aller Orten.

Homöopathie wirkt lt. Studien weit über den Placeboeffekt hinaus.

Menschen, die, behaupten, dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirkt, leiten das meist nicht aus eigener Erfahrung, sondern aus einem fehlerhaften und unvollständigen Lesen von Studien ab oder plappern es einfach anderen nach.

Menschen, die so etwas behaupten, haben noch nie erlebt, wie das ist, wenn ein kleines Kind sich die Seele voller Wut und Verzweiflung aus der Seele schreit, wenn ein Zahn einfach nicht durchbrechen will, damit Mitbewohner und Nachbarn am Schlaf hindert und kein Schmerzmittel hilft. Sie haben es nicht erlebt, wie so ein Kind, nachdem man es geschafft hat, ihm ein paar Globuli in den Mund zu verabreichen in kurzer Zeit in den Schlaf sinkt und alle anderen auch. Es kehrt Frieden ein.
Da würde nicht das homöopathische Arzneimittel wirken, sondern die Zuwendung, wird dann scheinbar plausibel erläutert. Ich behaupte mal: mit Zuwendung hat ein Betreuer des Kindes es vorher schon versucht und warum hat die Zuwendung denn nicht bei der Verabreichung eines schulmedizinischen Schmerzmittels geholfen? Irgendwann kann in so einer Situation ein Betreuer vermutlich keine Zuwendung mehr zuteilwerden lassen, sondern ist nur noch hilflos und genervt.

Kritiker haben dann noch ein weiteres Argument: Der Schmerz war sowieso grad am abklingen und Homöopathen schreiben dann die Wirkung unberechtigter Weise dem Homöopathikum zu. Also gibt unsere Familie beim nächsten Zahn dann schon beim Beginn der Beschwerden die Globuli vom letzten Mal und die Beschwerden klingen sofort ab. Diesmal muß es doch eine Placebowirkung sein oder? Dann hat das Nachbarkind auch Zahnungsbeschwerden und da wirken die Globuli nicht. Warum wirkt denn da der Placeboeffekt nicht? Das Kind bekommt ein anderes Homöopathikum und die Schmerzen verschwinden. Placebo der 2. Reihe? Oder vielleicht fragt man mal jemanden, der sich damit auskennt: den Homöopathen und nicht die Medien.

Anderes Szenario: manche Frauen haben so schlimme monatlichen Regelbeschwerden, dass sie sogar für 1-2 Tage nicht arbeiten gehen können. Kein Schmerzmittel hilft, wenn sich die Gebärmutter beim Bemühen, die Regel endlich starten zu lassen, derart verkrampft, dass der ganze Mensch nur noch Schmerz ist. Ein Homöopath hat dieser Frau dann irgendwann, sicherlich mit viel Empathie ein Homöopathikum herausgesucht, sitzt dann bei der nächsten Regel aber nicht neben ihr und hält ihr die Hand. Zunächst hat sie es dann doch wieder mit einer Schmerztablette versucht, die nicht hilft und auch noch zahlreiche Nebenwirkungen hat (siehe Beipackzettel, zu dem ja meist geraten wird, den nicht zu lesen, weil man’s dann nicht mehr nehmen würde). Dann versucht sie es zweifelnd, denn die Menschen in ihrer Umgebung haben ihr ja gesagt, sie soll ihr Geld lieber sparen als es an so einen Scharlatan zu verschwenden. Sie war aber so verzweifelt, dass sie es doch versucht hat. Sie nimmt die Globuli und nach 5 Min. schon merkt sie, dass der Krampf sich löst. Bei der nächsten Regel versucht sie es direkt am Anfang und kann ihrem Tagwerk nachgehen, wie an allen anderen Tagen auch. Sie beschließt dann doch den Folgetermin beim Homöopathen wahrzunehmen, um mit ihm/ihr daran zu arbeiten, dass die Regelbeschwerden auch ohne Einnahme eines Akut-Homöopathikums vielleicht gar nicht mehr auftreten.

Anders Szenario: eine Kuh leidet mal wieder an einer Euterentzündung. Wieder droht die Gabe eines Antibiotikums. Die Kosten der vielen Tierarztbesuche und Medikamente drohen den Landwirt an den Rand seiner Existenz zu bringen und die Milch muß dann mal wieder entsorgt werden, wofür der Bauernverband auch keine richtig praktikable Lösung hat. Er beschließt dann doch dem Rat seines Nachbar-Landwirts zu folgen und auch die Molkerei empfiehlt ja immer wieder homöopathische Behandlung der Kühe, weil sie die Milch des Bauern braucht, um gleichmäßig wirtschaften zu können. Also holt der Bauer diesmal einen Homöopathen, der ein Homöopathikum heraussucht und empfiehlt, dieses in Wasser aufgelöst durch den Melk-Roboter der Kuh in Abständen auf die Nase zu sprühen. Es gelingt. Die Kuh wird gesund. Hat jetzt der Melkroboter der Kuh auch ganz besondere Aufmerksamkeit gezollt und deswegen ist jetzt und gerade jetzt die Euterentzündung abgeheilt? Warum ist das nicht zuvor gelungen, als der Bauer sich immer wieder sorgenvoll der entsprechenden Kuh genähert hat?

Warum gibt’s dann kein Buch, in dem drinsteht:

bei Kopfschmerzen: Homöopathikum A

Bei Regelschmerzen: Homöopathikum B

Bei Allergien: Homöopathikum C usw.

Selbst in der sog. Schulmedizin hat man festgestellt, dass Menschen individuell auf Arzneimittel reagieren. Dennoch schafft man dort eine einigermaßen uniforme Verordnung. Geht das nicht, dann ist man unheilbar und muß mit den Beschwerden leben, das ist psychosomatisch.
Für die Homöopathie ist die Individualität eine Säule dieser Heilkunst. Es können 2 Menschen die gleiche Krankheit haben und doch unterschiedliche Homöopathika benötigen. Es können 2 Menschen das gleiche Homöopathikum benötigen und doch unterschiedliche Krankheiten haben.

Deswegen ist es auch nicht so einfach gleiche oder ähnliche Studien, wie bei der Wirkungsweise schulmedizinischer Medikamente durchzuführen. Dennoch gibt es zahlreiche Studien, die eine Wirkung über einen Placeboeffekt hinaus belegen. Dazu ein andermal mehr.